Scheller demonstriert alte Klasse
Borgholzhausen (cwk). Alles war vorbereitet im Ravensberger Stadion: Der LC Solbad hatte zu einem Mannschaftswettkampf der Kinderleichtathletik eingeladen und zusätzlich eine Hochsprung-Konkurrenz für die älteren Klassen ausgeschrieben. Dann aber prasselte heftiger Regen auf Rasen und Kunststoffbahn, zeigte einmal mehr, wie abhängig die Freiluftsportart Leichtathletik vom Wetter ist. Einige Wettbewerbe des Kinderprogramms und vor allem der Hochsprung schienen auf glitschigem Boden zu gefährlich.
Gegen 17 Uhr mussten die Organisatoren um Abteilungsleiterin Antje Strothmann eine Entscheidung treffen – und sagten die Veranstaltung ab. Als wenig später der Regen etwas nachließ, tobten sich die verhinderten Nachwuchswettkämpfer mit Begeisterung beim Fußballspielen aus, statt die spielerischen Übungen der Kinderleichtathletik zu absolvieren.
Und an der Hochsprunganlage sah man das frühere LC-Jugendtalent Johanna Scheller und ihren Ehemann die Querlatte auflegen. Markus Scheller, der unter seinem damaligen Namen Markus Konopatzky und für die LG Ratio Münster vor acht Jahren in Borgholzhausen 2,05 m gemeistert hatte, versuchte sich über immer größere Höhen – mit exzellenter Technik und enormer Sprungkraft. Im Sommer 2014 hatte er sich auf 2,12 m gesteigert, inzwischen fehlt dem 28 Jahre alten Lehrer die Zeit fürs Leistungstraining.
Nachdem die Regenwolken endgültig verschwunden waren, kam die Idee auf, jetzt doch einen offiziellen Wettkampf durchzuführen. Doch die ausgeliehene – genormte und deshalb unverzichtbare – Messlatte war nach der Absage schon wieder auf dem Weg nach Versmold (das Nachwuchsteam der Spvg. hatte sich eigentlich mit dem LC Solbad messen wollen).
So ging statt des Wettkampfs ein sehenswertes Trainingsspringen über die Bühne. Markus Scheller überquerte Höhen bis 1,93 m – Demonstration und Vorbild für den Solbader Aaron Thieß, dem unter Anleitung seines Trainers Otto Puhlmann ebenfalls einige beachtliche Sprünge gelangen. Auch LC-Jungtalenten wie Sarah Strothmann und Malin Bruhns gab der Coach Tipps. W 13-Mittelstrecklerin Bruhns hatte zuvor mit einer 400-m-Stadionrunde in 67 Sekunden beeindruckt.