Schneller Stromstoß fürs Herz
Haller Kreisblatt v. 21.07.2017
Borgholzhausen (ehu). Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Der LC Solbad Ravensberg hat sich dagegen gewappnet: Ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) hängt seit der vergangenen Woche im Schiedsrichterraum des Ravensberger Stadions. Der versetzt stillstehenden oder flimmernden Herzen lebensrettende Stromstöße.
Martina Kölsch beantragte ihn vor mehr als einem Jahr. Die Lauftreffleiterin des LC Solbad findet es wichtig, dass jeder schnelle Hilfe leisten kann: „Am schlimmsten ist, wenn man nichts tut“, sagt sie. Denn wenn das Herz nicht mehr schlägt, pumpt es auch keinen Sauerstoff mehr ins Gehirn. Das wiederum erhöht das Risiko von bleibenden Hirnschäden.
Der AED des LC Solbad nimmt dem Laien dabei einige Probleme ab. Der Defibrillator registriere, ob das Herz nicht mehr schlägt oder ob Kammerflimmern auftritt, sagt Kölsch. Erst dann gibt er einen Stromstoß ab. Beim ersten Mal einen schwachen, beim zweiten Mal einen stärkeren, beim dritten Mal den stärksten. Mittlerweile haben sich mehrere Trainer des LC in die Handhabung des Geräts einweisen lassen.
Laut Daten des Deutschen Reanimationsregisters fanden im vergangenen Jahr in rund 41 Prozent der Fälle bereits Reanimationsmaßnahmen statt, bevor der Rettungsdienst eintraf. Doch die Zahlen belegen auch, dass sicher noch viel mehr Leben hätten gerettet werden können. Womöglich fehlt medizinischen Laien in vielen Fällen der Mut zum Helfen – vielleicht aus Unkenntnis oder Betroffenheit.
Die Internetseite aerzteblatt.de zitiert in ihrer Ausgabe vom Mai 2017 eine dänische Studie, die zu einem interessanten Schluss kommt: Der Zeitfaktor ist bei der Anwendung eines Defibrillators wichtiger als die berufliche Expertise. „Dies dürfte den Nutzen unterstreichen, den die Aufstellung von AED im öffentlichen Raum hat“, heißt es auf der Internetseite.
…und noch eine Meldung vom Sport
Pfeiffer und Strothmann vorn
Borgholzhausen (cwk). In Gütersloh hat Ilona Pfeiffer vom LC Solbad Ravensberg den 8,8 Kilometer langen »Lauf im Park« gewonnen. Mit 34:32 Minuten lag sie klar vor der Wiedenbrückerin Marlena Götza (35:10), die kürzlich beim 5000-m-Stadionlauf in Borgholzhausen gesiegt hatte. Nur zehn männliche Konkurrenten liefen vor Pfeiffer ins Ziel.
Auch beim traditionellen »Dorpsloop« im holländischen De Lutte war der LC Solbad erfolgreich: Als Gesamtsiebter über 10 Kilometer dominierte Dirk Strothmann (34:39 Min.) das 29-köpfige Feld der Seniorenklasse M 40/45. Seine Tochter Sarah wurde Vierte im 2,5-km-Lauf der bis zu zwölfjährigen Mädchen. An seinem 9. Geburtstag lief Julien Schlie erstmals die 5 Kilometer und hielt sie problemlos durch.